Staccato und Legato auf dem Klavier

von Elke Galvin Februar 20, 2024 • 3 Min. Lesezeit
Neben der Tonhöhe und der Tonlänge ist die Art und Weise, wie ein Musikstück gespielt wird, wesentlich für ein Musikerlebnis. So trainierst du sie auf dem Klavier.
Hier erfährst du, was "Staccato" und "Legato" bedeuten, wie du Staccato und Legato im Notenbild erkennst, und wie du diese Vortragsbezeichnungen auf dem Klavier übst - inklusive einer Videoanleitung!
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Was bedeuten "Staccato" und "Legato" in der Musik?

Bei den Bezeichnungen "staccato" oder "legato" in einem Musikstück handelt es sich um sogenannte Vortrags- oder Artikulationsbezeichnungen. Denn beim Vortrag (also beim Vorspielen oder Singen) von Musik kommt es nicht nur auf Tonhöhe, Takt, Rhythmus oder Lautstärke an, sondern auch darauf, wie die Töne gespielt, also artikuliert werden. Ein und dieselbe Melodie kann weich von den Tasten fließen oder munter von ihnen "hüpfen".

Staccato (alternative Schreibweise: Stakkato)

Das Wort "staccato" stammt vom Italienischen "staccare" ab, das "abtrennen" bedeutet. Die Töne klingen in dieser Artikulationsform abgehackt, weil die einzelnen Töne jeweils durch eine minimale Pause voneinander getrennt sind. Wenn du Klavier spielst, stell dir vor, die Tasten seien glühend heiß, und du kannst nur spielen, ohne dir die Finger zu verbrennen, wenn du sie so kurz wie möglich antippst.

Legato

Das Wort "legato" stammt vom italienischen "legare" ab, das "binden" bedeutet. Die Töne klingen in dieser Artikulationsform gebunden, das heißt, die Töne sollen ohne Pause zwischen einander erklingen und dürfen sogar etwas "überlappen" (mit dem Pedal spielen!).

So erkennst du in den Noten, ob du staccato oder legato spielen musst

Das Symbol für "Staccato" ist ein Punkt über oder unter der Note. Das Symbol für "Legato ist der Legatobogen.

Legato und Staccato in den Noten

Was ist der Unterschied zwischen Staccato und Legato?

Legato ist das musikalische Gegenteil von Staccato. Während die Töne bei "Staccato" kurz und abgehackt gespielt werden, klingen sie bei "Legato" volltönend nach und fließen weich ineinander.


So übst du staccato und legato spielen auf dem Klavier

Um legato zu spielen sind lockere Handgelenke wichtig, damit du die eine Taste unverkrampft ausklingen lässt, während du die nächste anschlägst. Mach Aufwärmübungen, die deine Handgelenke lockern, bevor du ein Stück spielst. Du kannst auch gezielt Geläufigkeit trainieren, um ein schönes, gleichmäßiges Legato zu spielen. Die meisten Stücke sind übrigens legato zu spielen, wenn nichts anderes dabei steht.

Kommen im Stück größere Sprünge oder Wechsel vor, die es unmöglich machen, die Töne mit den Fingern so zu spielen, dass sie verbunden erklingen, schafft das rechte Pedal Abhilfe. Spiele es gleichzeitig mit dem Tastenanschlag, oder kurz danach - und vergiss nicht, den Fuß rechtzeitig wieder vom Pedal zu heben, um keinen unharmonischen "Tonbrei" zu erzeugen!


Um staccato zu spielen gibt es verschiedene Techniken. Manche Klavierspieler spielen staccato aus dem Handgelenk mit ganz lockeren Fingern. Das Spielgefühl ist ein bisschen, als würden sie Sand von den Fingern schütteln. Bei anderen kommt der Kraftimpuls eher aus den Fingern selbst.

Man unterscheidet beim Spielgefühl auch, ob das staccato eher durch den Anschlagimpuls "ins Klavier" gespielt wird, oder eher durch den Wegzieh-Impuls "vom Klavier weg" gespielt wird. Welches Staccato du jeweils wählst, stelle sicher, dass du es in kurzen Einheiten übst und langsam steigerst, um deine Finger nicht zu überlasten - Staccato spielen kann anstrengend sein!

Wenn du die beiden Artikulationsweisen beherrschst, ist der nächste Schritt, sie zu kombinieren. Also z.B. in der linken Hand eine Staccatobegleitung zu spielen und in der rechten Hand eine Legatomelodie. Tatsächlich kommt diese Spannung erzeugende Kombination in der Klavierliteratur gar nicht so selten vor - es lohnt sich also, sie zu üben.


AUTORIN
Elke Galvin
Elke Galvin ist britisch-österreichische Sängerin und Multiinstrumentalistin. Sie arbeitet seit über 25 Jahren sowohl als Musikerin als auch als Journalistin. Sie ist nicht nur Songwriterin, sondern liebt es auch, über Musik zu schreiben! Ihre Leidenschaft ist es, Musiktheorie leicht verständlich zu machen, über Musikstile zu schreiben, über Musik und das Gehirn, und darüber, wie man Spaß am Lernen und Spielen von Musik hat.

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