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Ein Akkord besteht aus mindestens drei gleichzeitig gespielten Tönen. Diese Töne stehen in einem bestimmten Verhältnis zueinander und bilden die harmonische Basis eines Musikstücks. Die wichtigsten Arten von Akkorden sind:
Übrigens: Wenn der Akkord genau aus 3 Tönen besteht, wird er auch als Dreiklang bezeichnet.
Ein Akkord kann dann entweder gleichzeitig oder hintereinander gespielt werden (= Arpeggio).
Wenn du gerade erst anfängst, Akkorde am Klavier zu lernen, solltest du dich auf die grundlegenden Dur- und Moll-Akkorde konzentrieren. Hier sind einige der wichtigsten Akkorde:
Dur-Akkorde
Moll-Akkorde
Diese Akkorde sind die Basis vieler Stücke und lassen sich leicht auf verschiedene Musikgenres anwenden.
Akkorde folgen einem simplen Bauplan. Die Grundzutaten sind folgende Intervalle:
Grundton + Terz + Quinte
Der Grundton ist der Ton, der einem Akkord seinen Namen gibt.
In unserem Akkord-Basismodell ist der Grundton meist der tiefste Ton auf den Notenlinien.
Doch in der Praxis kann er variieren – mehr dazu im Abschnitt über Akkordumkehrungen.
Als Terz bezeichnet man das Intervall auf der dritten Tonstufe einer Tonleiter.
Vielleicht fällt dir auf, dass es sich einmal um eine große Terz handelt (C-Dur) und einmal um eine kleine Terz (a-Moll). Das ist kein Zufall – die Terz entscheidet, ob ein Akkord Dur oder Moll ist.
✅ Große Terz = Dur = 4 Halbtonschritte
✅ Kleine Terz = Moll = 3 Halbtonschritte
Nun legen wir eine weitere Terz darüber:
Die Quinte vollendet den Dreiklang und wird aus dem 5. Ton der Tonleiter des Grundtons gebildet.
Die Quinte verleiht dem Akkord Stabilität und sorgt für den harmonischen Klang, den wir in Dur- und Moll-Akkorden hören.
Das Spielen von Akkorden am Klavier erfordert die richtige Fingerhaltung und Technik. Hier sind einige Tipps:
Jetzt kommen wir zu den besonders nützlichen Akkordumkehrungen:
Es spielt keine Rolle, in welcher Reihenfolge du die Töne eines Dur- oder Moll-Dreiklangs anordnest – solange es die richtigen drei Töne sind.
Es gibt drei Möglichkeiten, wie Akkorde geschichtet sein können:
Nachdem du bereits weißt, dass ein Akkord aus zwei übereinandergelegten Terzen besteht, kommen wir zur Ausnahme: die Sus-Akkorde.
Das „sus“ steht für „suspended“ (engl. ausgesetzt, außer Kraft gesetzt). Doch was wird hier außer Kraft gesetzt? Die Terz. Sie wird nicht gespielt, sondern durch eine Sekunde oder eine Quarte ersetzt.
Die Basis eines Sus-Akkords besteht aus dem Grundton und der Quinte.
Anstelle der Terz verwendest du:
Formeln für Sus-Akkorde:
Sieh dir dazu das folgende Notenbeispiel an:
Im Beispiel wird durch die beiden Dissonanzen Spannung erzeugt und durch den letzten C-Dur Akkord wieder aufgelöst. Das ist die Funktion der Sus-Akkorde. Sie würzen einen simplen Akkord, und die Auflösung erfolgt jeweils durch die Grundform des Akkords.
Verändert man nicht die Terz, sondern die Quinte, entstehen verminderte (dim.) oder übermäßige (aug.) Akkorde. In Pop-Leadsheets werden diese oft mit einem „+“ für übermäßige Akkorde oder einem kleinen „o“ für verminderte Akkorde gekennzeichnet.
Ein verminderter Dreiklang entsteht, wenn du auf eine kleine Terz eine weitere kleine Terz aufsetzt.
Statt der reinen Quinte spielst du die verminderte Quinte, was einen stark dissonanten Klang erzeugt und Spannung in die Musik bringt.
Beispiel: C – Es – Ges
Formel:
Ein übermäßiger Dreiklang entsteht, wenn du zwei große Terzen übereinander schichtest.
Statt der reinen Quinte spielst du die übermäßige Quinte.
Das Ergebnis klingt offener und weiter als ein verminderter Akkord, aber dennoch spannungsgeladen.
Beispiel: C – E – Gis
Formel:
Fügt man einem Dreiklang eine große Sexte hinzu und lässt dafür die Quinte weg, entsteht ein Sextakkord. Dieser erzeugt einen schwebenden Charakter und wird oft für besondere Klangfarben genutzt.
Formel:
Ein bekanntes Beispiel für ein ungewöhnliches, schwebendes Songende auf einem Sextakkord ist „Help“ von den Beatles.
Akkorde lassen sich würzen, indem man zu einem Dreiklang einen weiteren Ton hinzufügt – so entstehen Vierklänge. Diese erweiterten Akkorde verleihen deinem Spiel mehr Komplexität und Ausdruck. Die wichtigsten Septakkorde solltest du kennen und anwenden können, um dein Spiel lebendiger zu gestalten.
Siehst du in einem Leadsheet das Symbol „C7“, bedeutet die 7 eine kleine Septime, die zum C-Dur-Akkord hinzugefügt wird.
Dieser Akkord dient als Dominantseptakkord und strebt nach einer Auflösung in die Grundtonart, die eine Quinte tiefer liegt.
Beispiel: C7 → löst sich in F-Dur auf.
Formel:
Bei einem Cmaj7 (z. B. „C Major Seven“) wird eine große Septime hinzugefügt.
Septakkorde sind typisch für den Jazz, aber auch in anderen Musikrichtungen weit verbreitet. Sie erzeugen oft einen sanften, verträumten Klang.
Formel:
„Der Major Seventh ist der Akkord, zu dem sich Menschen verlieben.“ – Frank Zappa
Am folgenden Beispiel von C-Dur kannst du verschiedene Septakkord-Varianten durchspielen. Achte dabei auf die Klangcharakteristika und wie sich die Vorzeichen auf den Gesamtklang auswirken.
Akkorde am Klavier sind essenziell für jeden Musiker. Egal, ob du einfache Dur- und Moll-Akkorde oder komplexe Jazz-Harmonien spielst – mit der richtigen Technik kannst du dein Klavierspiel auf das nächste Level bringen. Übe regelmäßig, experimentiere mit verschiedenen Akkorden und entdecke die Vielfalt der Klaviermusik!